“Raumnutzungsverhalten der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) in der Niederen Lausitz”
Unterstützung bei der Bachelorarbeit von T.S. mit dem Thema:
“Raumnutzungsverhalten der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) in der Niederen Lausitz (Brandenburg, Deutschland)”
Heimische Fledermausarten wie die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) unterliegen aufgrund ihrer Lebensweise zahlreichen äußeren Einflüssen und damit Gefährdungen. Ein elementarer Bestandteil des Artenschutzes ist es das Verhalten und die Lebensraumansprüche streng geschützter Arten zu erforschen. Barbastella e.V. führt bereits seit einigen Jahren faunistische Untersuchungen der Fledermausfauna durch. Deren Datenerhebung bildet in Kombination mit einer Literaturrecherche die Grundlage der vorliegenden Abschlussarbeit. Das Untersuchungsgebiet liegt in der Gemeinde Dissen-Striesow (Landkreis Spree-Neiße, Brandenburg).
Aus vorangegangenen Untersuchungen sind bereits zahlreiche Scheunen bekannt, die aufgrund ihrer besonderen Bauart Fledermäusen optimale Quartiermöglichkeiten bieten und damit eine wichtige Bedeutung für den Fledermausschutz vor Ort darstellen. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass es sich bei der Mopsfledermauspopulation in Dissen um zwei distinkte Kolonien handelt. Daran anknüpfend wurden die Untersuchungen fortgesetzt. Ziel der vorliegenden Abschlussarbeit ist es, dass bekannte Wissen über die Mopsfledermäuse im Untersuchungsgebiet zu erweitern. Der Fokus liegt auf der Raumnutzungsanalyse. Datengrundlage bilden faunistische Erfassungsmethoden, wie Quartiersuchen, Netzfänge, die anschließende Beringung und Besenderung einzelner Individuen, sowie die radiotelemetrische Verfolgung der besenderten Tiere. Die Quartiersuche im Untersuchungsgebiet ergab insgesamt 14 Scheunenquartiere sowie 34 Quartierbäume, die von Mopsfledermäusen genutzt wurden. Im Vergleich aller Ergebnisse wird deutlich, dass zwei der fünf besenderten Fledermäuse ausschließlich Quartiere im Osten Dissens nutzten, wohingegen die übrigen drei Individuen Quartiere im Westen bezogen. Das Quartiernutzungsverhalten bekräftig damit die Annahme, dass sich die Population vor Ort aus zwei Kolonien zusammensetzt. Innerhalb der radiotelemetrischen Verfolgung wurden 1416 Ortsnachweise dokumentiert, die Auskunft über die Aufenthalts- und Aktionsräume der besenderten Tiere geben. Zwischen Individuen derselben Kolonie kommt es insgesamt zu ähnlichen Aktionsräumen, die sich jedoch durch unterschiedliche Aufenthaltsschwerpunkte differenzieren und teilweise spezifisch zuordnen lassen. Zwischen Individuen verschiedener Kolonien werden unterschiedliche und klar abgrenzbare Teillebensräume deutlich, die sich lediglich im Grenzbereich überschneiden. Auffällig ist weiterhin, dass die Individuen unterschiedliche Entfernungen zurücklegten, um ihre Teiljagdgebiete zu erreichen. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen zum Schutz der ortsansässigen Mopsfledermäuse abgeleitet.