„Quartiernutzungsverhalten von Mopsfledermäusen in der Niederlausitz“

„Quartiernutzungsverhalten von Mopsfledermäusen in der Niederlausitz“

Unterstützung bei der Masterarbeit von J. H. mit dem Thema:

„Quartiernutzungsverhalten von Mopsfledermäusen in der Niederlausitz“

Im Fokus der vorliegenden Arbeit liegt das Quartiernutzungsverhalten von Wochenstubenverbänden der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) in der Niederlausitz (Brandenburg, Deutschland). Durch Gebäudekartierungen und telemetrische Untersuchungen mit der Handantenne wurde ermittelt, welche Eigenschaften die Quartiere der Mopsfledermaus vorweisen und in welcher Weise diese von den Wochenstuben genutzt werden. Dabei wurde die Quartierwahl und das Wechselverhalten einzelner Individuen untersucht, was Interpretationen über die soziale Struktur der Mopsfledermauswochenstuben ermöglicht.

Mit der Hilfe von automatischen Telemetriesystemen konnte parallel das nächtliche Nutzungsverhalten an Quartieren und der umliegenden Bereiche untersucht werden. Die telemetrischen Untersuchungen fanden während zwei Zeiträumen statt: im Frühjahr des Jahres 2018, zu Beginn der Trächtigkeit, und im Sommer desselben Jahres, kurz nach dem Flüggewerden der Jungtiere. Neun adulte Mopsfledermausweibchen und zwei Jungtiere wurden mit TelemetrieSendern ausgestattet und 15 beziehungsweise zwölf Tage lang überwacht. Es wurden 18 Quartiere an zwölf anthropogenen Strukturen und, während des zweiten Untersuchungszeitraums, zehn natürliche Quartiere ausgemacht. Die Mopsfledermäuse nutzten eine Vielzahl an Quartieren, die sich einerseits unter der Deckelschalung und im Innenraum von Gebäuden im Siedlungsbereich und andererseits hinter abgeplatzter Baumrinde in den umliegenden Wäldern befanden. Die Tagesquartiere wurden täglich gewechselt. Aus dem Quartierwechselverhalten und der Wahl der Tagesquartiere kann geschlossen werden, dass im Untersuchungsgebiet zwei voneinander abgrenzbare Wochenstubenkolonien der Mopsfledermaus angesiedelt sind. Diese besetzten Quartiere liegen in distinkten Habitatbereichen in unmittelbarer räumlicher Nähe. Die Kolonien sind dabei als Fission-Fusion-Gesellschaften organisiert. Beide Kolonien wanderten nach dem Flüggewerden der Jungtiere in die Waldgebiete ab. Möglicherweise handelt es sich hierbei um ein jährlich wiederkehrendes Verhalten. Im Verlauf der gesamten Nacht wurden die Sendertiere wiederholt im Ort registriert. Sie bezogen Zwischenquartiere an bekannten Gebäuden und jagten in unmittelbarer Nähe davon. Das nächtliche Nutzungsverhalten war dabei scheinbar abhängig vom Standort der präferierten Tagesquartiere. Schutzmaßnahmen sollten den Erhalt von vielzähligen Spaltenquartieren im Siedlungsbereich und in den Waldarealen beinhalten

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