„Einfluss von Quartiermöglichkeiten auf die Aktivität baumbewohnender Fledermausarten über monostrukturiertem Kiefernwald“

„Einfluss von Quartiermöglichkeiten auf die Aktivität baumbewohnender Fledermausarten über monostrukturiertem Kiefernwald“

Unterstützung bei der Bachelorarbeit von F.R. mit dem Thema:

„Einfluss von Quartiermöglichkeiten auf die Aktivität baumbewohnender Fledermausarten über monostrukturiertem Kiefernwald“

Im Zuge des Ausbaus der Windenergie werden in Deutschland zunehmend auch Wälder als Standorte für Windenergieanlagen (WEAs) genutzt. Die gegenüber fossilen Energieträgern emissionsarmen und somit klimafreundlichen WEAs, stehen auf lokaler Ebene in Konflikt mit Naturschutzbelangen. Dieser Konflikt erfährt durch die Verlagerung in den Wald eine Zuspitzung, denn Wälder sind unter anderem für Fledermäuse ein lebensnotweniges Habitat, das Jagd- und Quartiermöglichkeiten bietet. Fledermäuse sind durch WEAs schlaggefährdet, besonders betroffen sind Arten, die sich häufig auf Höhe der Rotorblätter, im Luftraum über Kronenschluss aufhalten. Diese Arbeit untersuchte ob sich zwischen Daten von über Wäldern erfasster Fledermausaktivität und Landschaftselementen im
unmittelbaren Umfeld der Aktivitätserfassung ein Zusammenhang herstellen lässt. Folgende Hypothese wurde überprüft:
Die Bindung an Habitatvariablen wie Quartiermöglichkeiten variiert artspezifisch.

Prognosen:

  1. Die Aktivität von baumbewohnenden Fledermäusen steigt mit der Anzahl an
    Quartiermöglichkeiten im Wald.
  2. Die Fledermausaktivität, besonders die von Arten der Gattung Pipistrellus erhöht sich bei Nähe
    zu Wasser.

An 23 überwiegend von monostrukturiertem Kiefernforst bestandenen Untersuchungsgebieten in Brandenburg, wurde über drei Monate hinweg (Juli – September) dauerhaft die Fledermausaktivität über Kronenschluss erfasst. Im 200 m Radius um den Messpunkt wurden alle Bäume mit Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse kartiert. Weitere Faktoren, die in die berechneten Modelle einflossen, waren der Abstand zum Waldrand, zu Wasser und die natürlichen Altersstufen des jeweiligen Waldes.
Die meisten aufgezeichneten Rufsequenzen stammten von Nyctalus noctula, gefolgt von Pipistrellus pipistrellus. Diese reagierten mit unterschiedlicher Aktivität auf Habitatveränderungen. Wie erwartet reagierten P. pipistrellus und P. pygmaeus mit erhöhter Aktivität aufzunehmende Nähe zu Wasser. Für P. nathusii, welche ebenfalls zur Gattung Pipistrellus gehört und anderen Studien zufolge durchaus Bindung zu Gewässern zeigt, konnte dieser Einfluss nicht bestätigt werden. Die Quartierbaumdichte auf den untersuchten Flächen lag durchschnittlich bei 0,94 Bäumen pro ha, was als sehr gering einzuschätzen ist und auf intensive Bewirtschaftung hindeutet. Die Zahl der verfügbaren Quartierbäume wirkte sich nicht nur auf die Aktivität überwiegend baumbewohnender, sondern auch auf die, gebäudebewohnender Arten positiv aus. Möglicherweise stellen Quartierbäume einen Indikator für Strukturreichtum und Beutedichte dar, was die Attraktivität als Jagdgebiet und somit die Aktivität erhöhen könnte. Um auf Basis der untersuchten Habitatvariablen Indikatoren für das erwartbare Maß an Fledermausaktivität an einem potentiellen WEA-Standort entwickeln zu können, wäre weiterführende Forschung notwendig.

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